Idee

Kerngedanke des „projekt wichlinghofen“ ist, die vorhandenen zentralen Einrichtungen Grundschule, Tageseinrichtung für Kinder und Sportverein/-halle auf dem derzeitigen Gelände der Grundschule in einem gemeinsamen Neubau als Stadtteilzentrum zu konzentrieren und durch zusätzliche Angebote aus den Bereichen Senioren, Kirche, Kultur, Mini-Markt, Mensa und Kreative Freizeit zu ergänzen.

Es soll eine modellhafte Einrichtung entstehen, die Vorbildcharakter für andere Stadtteile hat.

Modul Grundschule:

Aktuell besuchen 115 Schülerinnen und Schüler die Wichlinghofer Grundschule, aufgeteilt in fünf Klassen. Sie kommen aus den Stadtteilen Syburg, Wichlinghofen, Wellinghofen, Berghofen, Buchholz und Höchsten. Die Wichlinghofer Grundschule bietet eine individuelle vor- und nachschulische Betreuung (7.15 - 16.00 Uhr), die von einer Elterninitiative organisiert wird. In der Betreuungszeit wird neben der Hausaufgabenbetreuung flexibel von den Eltern buchbar auch ein warmes Mittagessen angeboten. Die Kinder können täglich zwischen dem normalen Spielmaterial und einem Kreativangebot wählen. In einem neuen Stadtteilzentrum kann das Betreuungs-angebot durch weitere kulturelle, kreative und sportliche Angebote ergänzt werden.


Modul Tageseinrichtung für Kinder:

Die Tageseinrichtung für Kinder (TEK) kann bereits jetzt die Nachfrage nach Betreuungsplätzen nicht erfüllen und braucht insbesondere für den großen Bedarf an  Betreuung von Kindern unter 3 Jahren zusätzliche Räumlichkeiten, die im derzeitigen Gebäude nicht unterzubringen sind. Die TEK möchte den Eltern in Zukunft auch gerne längere Öffnungszeiten (derzeit 7.00 - 14.00 Uhr) anbieten. In Wichlinghofen und naher Umgebung gehen immer mehr Mütter einer Berufstätigkeit nach, so dass eine Betreuung für unter Dreijährige mit 45 Stunden pro Woche einen realistischen Bedarf darstellt.

Die TEK arbeitet schon jetzt integrativ. In enger Zusammenarbeit mit der Schule kann hier eine optimierte Förderung durch gemeinsame Therapieangebote vor Ort geboten werden. Auch das Konzept „naturnahe TEK“ ergänzt sich sinnvoll in gemeinsamen Projekten mit den Schulkindern. Gleiches gilt für Computer, Computerräume und die gesamte Medienerziehung.
 
Auch  Räumlichkeiten und Geräte für sportliche Aktivitäten können von der Schule, der TEK und dem Sportverein gemeinsam genutzt werden. Die TEK strebt die Einstufung als „Bewegungseinrichtung“ an, durch eine noch engere Kooperation mit dem TuS Wichlinghofen kann dieser wichtige Erziehungsauftrag erreicht werden.

Konzeptionelle sowie räumliche Verknüpfungen mit der Schule bieten die Möglichkeit,  gemeinsame Elternprojekte zu organisieren. Die Zusammenarbeit zwischen TEK und Grundschule erleichtert den Übergang vom Kindergarten in die Schulzeit.

Gemeinsames Ziel ist es auch, möglichst viele Bürger des Vorortes zu aktivieren z.B. durch Vorlesestunden, handwerkliche Projekte für die Kinder etc. Insgesamt führt eine enge Kooperation von Schule, TEK, Vereinen und Bürgern dazu, dass ein ausgeprägter Bezug zum Sozialraum entsteht. Dies entspricht den Voraussetzungen des „Dortmunder Weges“ sprich der Zertifizierung zum Familienzentrum. Eine solche Zertifizierung der TEK zum Familienzentrum ist anzustreben.


Modul Sport:

Sport- und Freizeitaktivitäten werden in Wichlinghofen vom TuS Wichlinghofen e.V. angeboten. Dabei übernimmt der Verein die Aufgaben der Kinder- und Jugendarbeit, die an anderer Stelle von der Stadt finanziert werden.

Das sportliche Angebot des Vereins umfasst Angeln, Judo, Tischtennis, Prävention & Rehabilitation, Turnen & Gymnastik, Volleyball und Badminton. Innerhalb der einzelnen Abteilungen gibt es beim Eltern-Kind-Turnen, bei „Sport, Spiel, Spaß für Kinder“ bis hin zu Wirbelsäulengymnastik oder Sport für Senioren für alle Generationen eigene Aktivitäten.

Der TuS Wichlinghofen nutzt die Turnhalle der Wichlinghofer Grundschule, die er im Nachmittags- und Abendbereich komplett belegt, und bietet darüber hinaus auch zahlreiche sportliche Aktivitäten in den Turnhallen der Olpketal-Grundschule, der Lieberfeld-Grundschule, der Weingartenschule sowie im St. Josefs-Hospital an, da die Turnhalle Wichlinghofen aufgrund des großen Angebots an ihre Kapazitätsgrenzen gestoßen ist.

Der TuS Wichlinghofen hat derzeit ca. 800 Mitglieder, davon 350 Kinder im Alter von 0-18 Jahren. Der Verein ist sehr aktiv und bietet vor allem für Kinder und Jugendliche zudem viele außersportliche Freizeitangebote an, die über den reinen Übungsbetrieb hinausgehen.

Bereits jetzt existiert eine Kooperation mit der TEK in Wichlinghofen. Diese Zusammenarbeit wollen beide Seiten in der Zukunft durch weitere sportliche Aktivitäten intensivieren (Stichwort: Bewegungskindergarten). Durch sein breites Angebot für Kinder und Jugendliche trägt der TuS Wichlinghofen dazu bei, die Attraktivität der Grundschule zu erhöhen. Viele Kinder, die die Grundschule besuchen, gehen von der nachschulischen Betreuung direkt in die Turnhalle zu den verschiedenen Sportaktivitäten des TuS Wichlinghofen, die damit für die Eltern wie eine Erweiterung der Betreuung oder zusätzliche AGs funktionieren. Darüberhinaus organisiert der TuS Wichlinghofen neuerdings auch eine 2-wöchige Ferienbetreuung in den Sommerferien.

Der TuS Wichlinghofen strebt eine Ausweitung seines Angebots an, im Vormittagsbereich z.B. für Senioren und Mütter (Wirbelsäulengymnastik, Entspannung, Yoga, Prävention, Jazz-Tanz etc.), im Nachmittagsbereich für Kinder und Jugendliche (Schachgruppe, Spiel- und Bastelnachmittage, Jugendgruppen etc.).
Dazu wird ein Multifunktions- und Bewegungsraum (z.T. mit Schwingboden) benötigt, der gemeinsam mit der Schule, der TEK, der Betreuung und der Seniorengruppe genutzt werden kann.

Darüber hinaus benötigt der Verein einen kleinen Raum als Geschäftsstelle und Büroraum. Aufgrund der hohen Anzahl von Mitgliedern, die bisher in rein ehrenamtlicher Tätigkeit betreut werden, denkt der Vorstand des Vereins über die Einstellung einer Halbtagskraft nach, um die regulären Bürotätigkeiten zu erledigen und die Geschäftsstelle zu besetzen. Eine solche Arbeitskraft kann von den verschiedenen Institutionen des Projektes gemeinsam genutzt und finanziert werden. Sowohl im Bereich des Arbeitsplatzes als auch bei den Betriebskosten ergeben sich dann Synergieeffekte.


Modul Senioren:

Senioren, die in Wichlinghofen wohnen bleiben möchten, ihr Einfamilienhaus mit Garten aber nicht mehr bewirtschaften können, finden im neuen Stadtteilzentrum das Angebot von Seniorenwohnungen.

Das Hauptargument für einen Einzug in eine Seniorenwohnung liegt bei vielen älteren Menschen klar auf der Hand. Statt alleine in einem Haus oder einer Wohnung zu leben, bevorzugen viele Senioren die Gesellschaft Gleichaltriger, ohne dabei jedoch die eigene Privatsphäre gänzlich einbüßen zu müssen.

Das Angebot von Seniorenwohnungen soll dem Prinzip der sozialen Ausgewogenheit verpflichtet sein und wendet sich vorrangig an Wichlinghofer Bürgerinnen und Bürger.

Die Senioren im Stadtteil und Umgebung können Veranstaltungen in den Räumlichkeiten des Stadtteilzentrums durchführen. Zusätzliche Angebote wie z.B. sportliche Aktivitäten in Kooperation mit dem Sportverein, Computerkurse für Senioren im Computerraum der Schule, Vereinsaktivitäten etc. sind durch gemeinsam genutzte Räumlichkeiten oder im Mehrzweckraum möglich.

Umgekehrt können die älteren Mitbürger im Stadtteilzentrum ihre Erfahrungen und Kenntnisse an Kinder und Jugendliche weitergeben (z.B. „Leseoma/-opa“ in der TEK, Bastel-, Handarbeits-, Handwerks- oder Garten-AG in der Schule). Das Miteinander der Generationen kann hier wieder praktisch gelebt werden.


Modul Mini-Markt:

In Wichlinghofen gibt es bis auf einen Kiosk mit angeschlossenem Getränkemarkt und kleineren Serviceleistungen keine weitere kommerzielle Infrastruktur. Dieser Kiosk bildet das Modul Mini-Markt mit einem Grundsortiment, das gerade für Familien und Senioren im Alltag von hohem Wert ist. Kombiniert mit einem kleinen Café, das für Besucher des Spielplatzes, wartende Eltern oder die Senioren des Stadtteils attraktiv ist, wird der Mini-Markt zu einem sozialen Treffpunkt im Stadtteilzentrum.


Modul Mensa:

Sowohl in der Grundschule als auch in der TEK wird bereits jetzt täglich ein warmes Mittagessen angeboten. Das Mittagessen liefert derzeit ein externer Anbieter an. Eine privatwirtschaftliche Mensa kann im Stadtteilzentrum ein Essensangebot nicht nur für Grundschule und TEK anbieten, sondern ebenso interessierte Bürgerinnen und Bürger, Familien und Senioren willkommen heißen.
Mensa und Mini-Markt mit dem integrierten Getränkemarkt können private und öffentliche Veranstaltungen in den Mehrzweckräumen des Stadtteilzentrums bewirten bzw. beliefern.


Modul Kultur:

In den Räumlichkeiten des Stadtteilzentrums finden Kulturveranstaltungen, wie z.B. Lesungen, Konzerte, Ausstellungen, Theatervorführungen oder Auftritte lokaler Jugendgruppen statt, um den vielseitigen Interessen und Wünschen aller Altersgruppen gerecht zu werden. Gerade für Jugendliche, die auf den ÖPNV und/oder die Fahrbereitschaft der Eltern angewiesen sind, erleichtert ein lokales Angebot die Wahrnehmung ihrer Bedürfnisse.


Modul Kreative Freizeit:

Um dem Anspruch zur Förderung der emotionalen Intelligenz gerecht zu werden, gilt es neben den sportlichen Fähigkeiten auch der Kreativität im Handwerklich-Künstlerischen Raum zu schaffen. Im Modul Kreative Freizeit finden Angebote wie z.B. Malschule, Musikschule, Naturprojekte oder Jugend-Aktiv-Programme ihren Platz. Für Kinder mit motorischen Einschränkungen oder ältere Menschen ist es eine Chance, sich vor Ort selbständig bewegen und Kurse eigenständig besuchen zu können.


Modul Kirche:

Die Integration der Kirche in das „Herz“ des Stadtteilzentrums wird dazu beitragen, Fragen und Zweifel, die gerade Kinder oder Jugendliche in der Zeit der Entdeckung ihres Glaubens und ihres Heranwachsens beschäftigen, in Schulgottesdiensten oder Gesprächskreisen zu stellen und zu diskutieren. Nachdem die Kirche in Wichlinghofen im vergangenen Jahr aufgegeben worden ist, stehen der Kirchengemeinde derzeit keine Räumlichkeiten mehr für Veranstaltungen zur Verfügung. Mit dem Modul Kirche wird Kirche wieder zu einem Bestandteil des Alltags.

Für ältere alleinstehende Personen ergeben sich nach Gottesdiensten oder anderen kirchlichen Veranstaltungen im anschließenden Gespräch die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen, wodurch dem Trend zur Vereinsamung älterer Menschen entgegengewirkt wird.